Umzug

ins Paradies & Resümee

Heute war es dann soweit. Ich wurde morgens mit Nox und seinen Sachen abgeholt, denn seine neue Familie wollte mir noch das neue Haus und Grundstück zeigen und er sollte ja auch seine zukünftigen Mitbewohner noch kennenlernen. Ein bisschen Wehmut lag bei unserem Aufbruch schon in der Luft, ich wusste, es wird ein komisches Gefühl sein am nächsten Tag um 7 aufzuwachen und nicht vor die Tür zu müssen. Keine klackernden Krallen auf dem Parkett mehr, kein Fiepen, keine Zähnchen, die sich in meinen Hosen oder Fingern verfangen.

Doch Nox hat sich beim Einsteigen ins Auto direkt so sehr über Ennie und seine neuen Menschen gefreut, dass die Wehmut schnell verflog, der Tag war super schön, das Wetter zwar durchwachsen, aber die Hunde haben sich super verstanden, Zwergi inmitten der ganzen Großen völlig cool und gewohnt rotzfrech. Nach einem Spaziergang ging es dann auch daran alle und alles ins Auto zu laden, sein Körbchen lag wie gewohnt im Fußraum des Beifahrers und Nox ist sofort hineingesprungen. Um mich unauffällig aus dem Staub machen zu können, habe ich auf der Rückbank bei Ennie Platz genommen. Ohne Abschiedsszene war es für ihn, aber vor allem auch für mich, deutlich leichter. 

 

Ja, ich habe auf dem Weg nach Hause geheult wie ein Schlosshund. Ich glaube das gehört, zumindest am Anfang, dazu. Mir kommen auch regelmäßig die Tränen, wenn ich meine Flugpatenhunde am Zielflughafen abgeben muss und die habe ich in der Regel maximal 24h bei mir gehabt.

Ob ich deswegen zukünftig keine Pflegestelle mehr sein will?

Klares Nein, die kurze Trauer ist definitiv zu überleben, gerade wenn man, wie ich in diesem Fall, weiß, dass Nox den absoluten Jackpot erzielt hat. Ich hätte mir keine bessere Familie für das Muckelchen wünschen können: Erfahrung, Platz, Geduld und viel Verständnis und Einfühlungsvermögen, meinetwegen dürften da gerne noch ein, zwei Hunde folgen (sorry Hagen, ich bringe deine Frauen nicht weiter auf dumme Ideen ;) ). 

 

 

Ich habe in der Zeit mit Nox aber auch einen Einblick bekommen in die tägliche Arbeit unserer quasi Vollzeitpflegestellen, die teilweise das ganze Jahr über Hunde von Kalymnos bei sich aufnehmen und ich kann nur sagen: Hut ab! Und vielen vielen Dank dafür!

 

 

Ich bin sehr froh, diesen Einblick erhalten zu haben, da ich normalerweise ja nur hinter dem Laptop oder der Kamera bin, mich auf Kalymnos vielleicht auch ab und zu im Dreck suhle, aber ansonsten doch auch aufgrund meiner Wohn- und Studiensituation im Vergleich sehr wenig direkt "an der Front" bin, weder in der Versorgung der Hunde, noch in der direkten Vermittlung. 

 

Dieser Blog wird nun zukünftig wieder etwas ruhiger werden, mit einzelnen Themen die mich, unsere Arbeit oder den Tierschutz generell beschäftigen. Danke an alle die mitgelesen haben, ich hoffe, ich konnte jemanden bei der Entscheidung pro/contra Pflegestelle bestärken oder auch nur Interesse wecken. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Karin (Montag, 28 August 2017 18:47)

    Ja liebe Nina, so ist das wenn man als Pflegestelle agiert.. hab schon bei Roxy so geheult, obwohl sie eine kleine, wenn auch nicht einfache Persönlichkeit ist, die sehr anstrengend sein kann, aber es wukrde mir bei ihr nicht langweilig. Und jetzt bei Jason. Manno .... da macht er alles richtig , will nur gefallen und dann gibt man ihn ab.(man fühlt sich gegenüber dem Hund dann manchmal wie ein Verräter.. aber so kann man dem nächsten helfen!!) Und er hat die beste Familie gefunden wo man sich für ihn vorstellen kann!